Die letzte Phase der Wohnzeit widmet sich dem Bau und Benutzen einer “Wohnung für Heilbronn”. Auf einer Fläche von 600m2, in einer Shoppingmall im Stadtzentrum öffnet sich für 9 Tage “Eine Wohnung für alle?”. Die Grundlage der Wohnungsgestaltung und des Programms bilden die vielen persönlichen Gespräche der ersten Projektphase. Grundrissskizzen und Fotos der Befragten, ihre Statements und nicht zuletzt ihre persönliche Teilnahme führen zu vielschichtigen räumlichen, szenischen und kommunikativen Umsetzungen. Die WOHNZEIT-Wohnung definiert sich primär über das Benutzen, das Begegnen und Beleben, auch wenn sie zugleich Ausstellungs- und Aufführungscharakter besitzt. Dabei reichen die Möglichkeiten der Aneignung durch die Besucher vom kurzen Ankucken oder Dasitzen und Nutzen des Lesestoffs über die gemeinsame Hausmusik bis hin zum Übernachten in den Schlafräumen. Die krassen Unterschiede von Wohnverhältnissen und Lebenssituationen aus den 1.Recherchephasen vor Augen, geht es darum, heterogene Bewohnergruppen – die in vermeintlich bezugslosen, getrennten Parallellwelten der gleichen Stadt leben – an einen Tisch zu bringen bzw. anzuregen, eine große „Wohnung“ gemeinsam zu bespielen. In der Annahme, dass eine Wahrnehmung der Diversität von Stadt zu einem neuen Verständnis von Stadt als Ganzem, insbesondere mit dem Blick auf segregative Tendenzen, führt. ![]() |
Konzept und Realisation: Oliver Gather, Stefan NolteTheater Heilbronn
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