Nische Nachtigall

‘What if birds aren’t singing, they’re screaming?’
Aldous Harding, Party, 2017

Installation im Gepäcktunnel

Nische Nachtigall, Audio, 2015; nächtliches Field-Recording auf einer innerstädtischen Brachfläche
Über Kopfhörer: Nischennachbarn
Nische Nachtigall, Video, 2017, Die Brachfläche nach der Räumung und Rodung
Futternischen, Fotografien, 2006

Kunststation im Bahnhof Vohwinkel, Wuppertal

„Nische Nachtigall“ verbindet zwei Audioarbeiten, eine Fotoserie und einen Film zu einer raumgreifenden Installation. Alle Elemente beziehen sich auf eine Brachlandschaft mitten in Düsseldorf, die bis zu Ihrer Räumung und Rodung (2017) als Wohn- und Lebensraum von Obdachlosen genutzt wurde. Während im Gebüsch eine Siedlung mit etwa 20 Zelten und Verschlägen entstand, wurde der gleiche Raum von einer Nachtigall genutzt, die nachts mit lautem Gesang auf sich und ihren Nistplatz aufmerksam machte. Die nächtlichen Tonaufnahme der Nachtigall beschallt den Raum der Installation. Anders als in der romantischen Interpretation, ist ihr Gesang eher ein signalhafter, durchdringender Ruf. Das Video zeigt die Rodung und Räumung, bei der die Überreste der Zeltsiedlung zum Vorschein kommen. Eine Fotoserie zeigt provisorisch errichtete Katzenfutterplätze eines Obdachlosen. Sie wirken sehr skulptural und haben eine Verwandtschaft mit den Überresten der Zelte im Film. Zwei weitere Audios sind über Kopfhörer zu hören. Zwei Nachbarn der Brache sprechen über die Nachtigall: Elke beschreibt die Lebensweise der Nachtigall und ihre Anpassung auf den urbanen Raum. Calum erzählt von einem befreundeten schottischen Vogelforscher, der zunächst seltene Vogelarten aufnahm und dann später ausschließlich „recordings of nothing“ in den schottischen Highlands machte, um diese Aufnahmen zu einem großen Tonband der Stille zu montieren.

 

 

 

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