Oliver Gather, Wet Lip Services. Videoinstallation, Farbe, Ton, Loop 4:30min, deutsch
PET-Flaschen, Stative.
in: Wasser – Knappheit oder Fülle? Kunstverein Alte Schule Baruth
Eröffnung: Sa, 19.08.2023
Ausstellung 20.08 – 10.09. Samstags und Sonntags 11-18 Uhr
Texte:
Annika Saunders, Kann eine Brause die Welt retten? in: Couch – Die Dinge, die wir lieben. Hamburg. Ausgabe Oktober 2021.
Donna J. Haraway, Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän. Frankfurt/New York 2016.
Bilder: Oliver Gather / AI Art Generator Craiyon
Abgerufen Februar 2023: „Stattdessen haben wir die einzelnen Wassertropfen genommen und, inspiriert von Raketentriebwerken, zehn Mal kleiner gemacht” / „duschende Kopftülle“
/ „duschender Kopf“ / „duschkopftülle“
Bewegtbilder: Oliver Gather
Kann eine Brause die Welt retten?, titelt ein Artikel im Lifestyle Magazin „Couch“. Die Welt, die gerettet werden soll, taucht im weiteren Verlauf nicht auf. Stattdessen ergießt sich im Artikel eine einfältige High-Tech-Welt, die mit KI die Welt der alternden Haut überwacht und automatisch und exklusiv die genetisch optimalen Pflegeprodukte aus dem Brausekopf absondert.
Donna J. Haraway nennt dieses Muster der Verdrängung durch technologische Phantasien „lächerliche(n) Glaube an technische Lösungen“ oder „Technikapokalypsen“. Aber sie lehnt nicht ab, sie weiß, es braucht die konstruktive Arbeit an Technologien. Wie können wir Erfindungen nutzen? Welche sind geeignet, uns „verwandt“ zu machen und Lösungen in einer „dringlichen Zeit“ vorzuschlagen? „Wet lip services“ hält keine Antworten bereit, aber dazu an, zur Unruhe anzustiften.
Can a shower head save the world? is the title of an article in the lifestyle magazine “Couch”. The world that is supposed to be saved does not appear in the further course. Instead, the article pours out a simple-minded high-tech world that uses AI to monitor the world of aging skin and automatically and exclusively secretes the genetically optimal care products directly from the shower head.
Donna J. Haraway calls this pattern of displacement by technological fantasies “a comic faith in technofixes (or techno-apocalypses).” But she doesn’t dismiss it; she knows it takes constructive work on technology. How can we use inventions? Which ones are likely to “make us relatable” and propose solutions in “urgent times”? “Wet lip services” does not provide answers, but it encourages to stay in the trouble.