Wohnzeit

2010-2011

Theater Heilbronn

Wohnzeit

Wie erfahren und beschreiben die Einwohner ihren Lebensalltag? Wie wohnen sie? Welche Visionen haben sie vom Wohnen und Zusammenleben in Zukunft? Und was geschieht, wenn diese Wünsche in einer gemeinsamen temporären Wohnsituation gestaltet werden?

Über ein Jahr erkunden Stefan Nolte und Oliver Gather stadtstrukturelle Fragen auf der mikropolitischen Ebene des Wohnens und Zusammenlebens in Heilbronn.

In der ersten von drei aufeinander aufbauenden öffentlichen Phasen erkundet das Team mit dem mobilen „Heimatlabor“ spezifische Wohnsituationen in drei sehr unterschiedlichen Stadtteilen Heilbronns. Mittels Fotos, Tonaufnahmen, Videos und Interviews entstehen mehr als 50 Wohn-porträts, vom Bewohner eines Obdachlosenheim bis zum Weingutsbesitzer, von der türkischen Großfamilie bis zum Mehrgenerationenhaus.

In Phase 2 wird der Container des „Heimatlabors“ im Theaterfoyer zum Ausstellungsraum. Über meherer Wochen werden hier die Ergebnisse der Recherchen als gestaltete Stadtviertelporträts präsentiert.

In der letzten Phase verwandelt die „Wohnzeit“ einen großen, leerstehenden Einkaufsmarkt im Zentrum der Stadt in „eine Wohnung für Heilbronn“ – gebaut aus den Wohnsituationen und Wünschen der Heilbronner – belebt von Stimmen, Hausgeistern und den Aktivitäten der Einwohner selbst. Zwei SchauspielerInnen führen als Wollhausgeister stündlich durch die unterschiedlichsten Heilbronner Wohnsituationen. Es entsteht ein utopischer Ort der Begegnung dieser ganz unterschiedlichen Stadtteile, an dem neun Tage und Nächte lang gekocht und gegessen, musiziert, diskutiert, gespielt, gestaltet und geschlafen werden kann.

Blog: https://wohnzeit.wordpress.com/

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, Fonds Heimspiel

Konzept und Realisation: Stefan Nolte / Oliver Gather